Was ist eine Hochleistungsklinik, fragt sich der Bürger? – Pflege 4.0

Unser Landrat erzählte, unter Anderem, bei der Bürgerinformation am 15.11.16, er möchte das modernste und beste Krankenhaus im Umkreis von 50 km und er möchte Patienten aus Stuttgarter und Tübinger Kliniken zurückholen. 

Ausserdem kam am Dienstagabend aus der Runde die Aussage: Wir wollen eine Hochleistungsklinik.

Was ist eine Hochleistungsklinik, fragt sich der Bürger? Im Hinblick auf die Zukunft der Arbeit heißt das „Klinik 4.0 und Pflege 4.0“.

Heißt: es gibt in Zukunft nur noch den digitalen Patienten der digital behandelt wird.

Und dieses Szenario wird folgendermaßen aussehen:

Es wird alles über Smartphones und Apps ablaufen mit hochfrequenten, gesundheitsschädlichen Wellen.

Im Rahmen der Digitalisierung des Krankenhauses werden dem Personal verschiedene Aufgaben abgenommen und der Pflegemangel wird zum Pflegeroboter mutieren.

Die Visite bei den Patienten übernimmt ein Arztroboter, er wird von einem Ärztezimmer aus gesteuert, der Patient kann per Bildschirm mit dem Arzt sprechen.

Die Ärzte überwachen nur noch den Monitor, sie müssen im Bereich Digitalisierung ausgebildet werden.

Untersuchungen durch das Pflegepersonals wie Fieber messen, Blut abnehmen, Blutdruck und Blutzucker messen wird ebenfalls Roboter gesteuert ablaufen.

Es gibt einen intelligenten Pflegewagen, der die Medikamente bringt.

Das für Notfälle noch notwendige Pflegepersonal bekommt Rollschuhe oder einen „Segway“ um mehr Patienten in kürzerer Zeit zu versorgen.

Das Essen wird auf fahrerlosen Transportsystemen bis vor die Zimmertür hin- und wegtransportiert. Es gibt Serviceroboter zum Einsammeln von Essentabletts.

Es gibt nur noch eine manuelle Feinverteilung im Zimmer.

Vielleicht gibt es sogar schon einen Fütterungsroboter!

Reinigungspersonal gibt es keines mehr, das wird eingespart. Der Fußboden wird mit einem Reinigungsroboter gesaugt und gewischt. Die Nasszellen sind so gestaltet, dass sie automatisch mittels Wasserdüsen und Gebläse gereinigt werden.

Die Kommunikation mit den Patienten einschließlich Notruf erfolgt durch Sprachcomputer. Fenster bleiben geschlossen, die Klimaanlage wird zentral gesteuert.

Die Betten werden automatisch an Andockstellen gebracht und auch automatisch zu den Behandlungsräumen gefahren. Wahrscheinlich gibt es sogar Stockbetten um Platz einzusparen.

Das Waschen der Patienten macht wiederum ein Roboter. Diese Menschenwaschmaschinen sind so intelligent, dass sie nichts vergessen.

Die Patienten kommen mit ihrem autonom fahrenden Vehikel direkt zum Eingangsbereich, ihre Autos fahren selbst nach Hause oder in die Tiefgarage.

Am Eingangsbereich wird der Patient von einem Navi-gesteuerten Rollator abgeholt. Seine Daten sind schon online gespeichert.

Das alles nennt sich dann “dynamische Optimierung von funktionalen Krankenhausabläufen”. Es geht nicht um Menschen sondern um Objekte.

Und am Eingang als Denkmal eine Büste des Landrats.

So könnte eine Klinik der Zukunft oder die Pflege 4.0 aussehen.

Aber es fehlen die zwischenmenschlichen Kontakte, menschliche Berührungen bleiben wichtig.

Um dies sicherzustellen, wurden Anfang der 60er Jahre die beiden Krankenhäuser in Böblingen und Sindelfingen in angenehmer Waldlage konzipiert. Da stand der kranke Mensch im Vordergrund.

Die Pflege an Körper, Seele und Geist kann ein Roboter nicht leisten.

Wollen wir das?

Hoffentlich werde ich nie krank.

Albrecht S., Dagersheim

 

 

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