Konzept

Unser Konzept der medizinischen Versorgung der Region

 

Unser Engagement, gegen den Bau einer Großklinik auf dem Flugfeld,

entsteht aus der persönlichen Überzeugung, dass es Recht, Pflicht und gut bürgerliches Verhalten ist, zu aktuellen Vorgängen Stellung zu beziehen.

Insbesondere dann, wenn es an der ausreichenden Übereinstimmung zwischen Politik und Bürgerinteressen fehlt.

Wir glauben nicht an die Zukunftsfähigkeit und Heilkraft einer teuren und eng begrenzten Gesundheitsinsel auf dem Flugfeld.

Um den wachsenden Protest gegen dieses Vorhaben zu bündeln und effektiver zu machen, wurde die

BI Flugfeldklinik? Nein Danke!

im August 2016 gegründet.

 

Die BI hat seitdem zunehmend an Zustimmung in der Bevölkerung erfahren.

1300 Bürgerinnen und Bürger haben uns per Unterschrift ihre Unterstützung zugesagt.

Wir finanzieren uns ausschließlich aus einem Mitgliedsbeitrag von 3 Euro pro Monat  und Spenden.

Dagegen hat die „FIRMA“ Klinikverbund Südwest eine Kommunikations-Studie an die Uni Hohenheim in Auftrag gegeben.

Laut Professor Brettschneider würde eine Umsetzung des vorgeschlagenen Konzeptes 1% der Projektsumme (derzeit 450 Mio Euro) betragen, also 4,5 Mio Euro.

Zielsetzung dieses Konzeptes ist, laut Aussage des Landrates und Aufsichtsratsvorsitzenden der Firma „Klinikverbund Südwest”,dass die Bürger dazu gebracht werden sollen “ Ihre Klinik aufzusaugen“

(KRZ vom 15.3.2016).

 

Ziel unserer Bürgerinitiative ist es, die den Bürgern gehörenden Krankenhäuser im Wald als Grundlage für ein zukunftsorientiertes 

 

GESUNDHEITSZENTRUM BÖBLINGEN+SINDELFINGEN

zu erhalten und auszubauen.

Unserer Konzept basiert auf den neuesten Erkenntnissen einer ganzheitlich

ausgerichteten medizinischen Betreuung des Menschen.

 

Erste Ansätze, die in diese Richtung gehen, gibt es schon:

 

Die Ostfoldklinik in Norwegen wirbt auf ihrer Homepage mit der gesunden Umgebung im

Wald und dem wundervollen Blick der Patienten in die Natur.

 

Die Schwarzwald-Baar-Klinik ist gebäudeseitig so konzipiert, dass von allen Patientenzimmern der Blick in die Natur gewährleistet ist.

Waldluft ist wie ein Heiltrunk zum Einatmen. Es ist erwiesen, dass Terpene in der Waldluft zu jeder Jahreszeit das Immunsystem stärken.

 

Führend auf diesem Gebiet in der Forschung sind die Japaner:

Dort gibt es sogar schon an den Universitäten einen Studienzweig für Waldmedizin.

 

Wir wollen das Konzept einer ganzheitlichen Gesundheitsversorgung realisieren.

Wir denken an Präventionsmedizin, Gesundheitserziehung, Ausbildung des Pflegepersonals und auch Anschlussheilbehandlungen, unter enger Begleitung durch die Ärzte, die die Behandlung oder Operation durchgeführt haben.

 

Argumente gegen den Standort Flugfeld

Das Gelände hat einen ungeeigneten Zuschnitt, es ist ca. 500m lang und 100m breit und hat nur 60 000 qm. Es wird eine große Fläche von 60 000 qm, die heute Grünzone ist, mit Stahl und Beton versiegelt. Andere Nutzungsformen sind somit auf Dauer vernichtet.

 

Es können auf dem Flugfeld gar nicht alle notwendigen Funktionen abgebildet werden. wie es z.B. in der neuen Schwarzwald-Baar-Klinik ist:

(Personalwohnheim, Pflegeausbildung, Mitarbeiterkindergarten, Palliativzentrum, medizinisch-therapeutisches Kompetenzzentrum, Fitness- und Wellnessbereich )

 

Ein langes, schmales Gebäude hat lange Laufwege für die Mitarbeiter,

d.h. lange unproduktive Wegezeiten,

 

Die geplante Flugfeldklinik ist eingerahmt von 6 spuriger Autobahn, 4 spuriger Calwer Straße sowie Industrie- und Gewerbegebiete (Daimler und Hulb)

 

Der zentrale Standort führt insgesamt zu einem höheren Verkehrsaufkommen.

Die täglichen Staumeldungen werden weiter zunehmen.

 

Hohe Lärmbelastung und Staubemissionen durch die A 81 und die Calwer Straße

(Feinstaubemissionen bleiben auch bei E-Autos erhalten, diese reduzieren nur CO2)

 

Sondermaßnahmen am Gebäude für Lärmschutzmaßnahmen erforderlich.

 

Vollklimatisierung und Luftreinigung erforderlich, da Fenster nicht geöffnet werden können.

 

Gelände war Sumpfgebiet, kein tragfähiger Boden , deshalb sind sehr aufwändige und teure Sondermaßnahmen bei Fundament wie Pfahlgründung erforderlich.

Es muss wasserundurchlässiger Beton verarbeitet werden, insbesondere für eine Tiefgarage mit 3 bis 4 Ebenen.

 

Es gibt keine Fläche für ein Parkhaus, eine Tiefgarage unter dem Hauptgebäude ist erforderlich 1 Tiefgaragenstellplatz kostet  ca.30 000€, entspricht ca. 45 Mio €.

 

Preisgünstige Personalwohnungen sind auf dem Areal nicht darstellbar und wohl deshalb auch nicht vorgesehen.

 

Die im Ideenwettbewerb dargestellte Psychiatrische Klinik liegt direkt an der Autobahn und gleicht einer Justizvollzugsanstalt mit Innenhof (ausgerechnet dort sind die Verweilzeiten am längsten).

 

Es sind keine Erweiterungsflächen verfügbar (60 000qm Grundstücksfläche, zum Vergleich: Sindelfinger Areal 92 000 qm, Böblinger Areal 83 000 qm; Schwarzwald-Baar-Klinik 100 000qm bei vergleichbarer Bettenzahl).

 

Zusammengefasste Aussagen zu den Gutachten 

Das 2012 erstellte Gutachten vergleicht nur die Einhäusigkeit der Krankenhäuser

Sindelfingen, Böblingen und Flugfeldklinik

 

Zwei der Standorte liegen im Wald mit Erweiterungsoptionen.

Der Standort Flugfeld ist eingepresst zwischen zwei Industriegebieten,

2 Hauptverkehrsachsen und hat keine  Erweiterungsmöglichkeiten.

 

Nicht berücksichtigt wird  im Gutachten, dass im Falle Flugfeldklinik bei Stilllegung der beiden bestehenden Häuser mit einem Anlagevermögen von geschätzten 250 Mio € dieses hohe Investitionsvolumen vernichtet wird.

 

Bei Erhalt der 2 Häusigkeit mit entsprechender Entwicklung und Förderung entsteht kein Verlust an Investitionen.

 

Wenn von Defizit gesprochen wird, dann hat dies vor allem strukturelle Gründe.

So wurde der “ Klinikverbund Südwest “ als  Kosten verursachende Firma installiert.

 

Nachdem in einem Gutachten von 2013 der Standort Flugfeld  als Vorgabe  im Fokus war, wurde aufgrund einer Bürgerinformation (keine Bürgerbeteiligung) im Nachhinein

eine Standortanalyse in Auftrag gegeben.

 

Hierbei wurden Standortfaktoren zugrunde gelegt, die von vornherein zum Ausschluss führen mussten (z.B. Besitzverhältnisse, landwirtschaftliche Nutzflächen, Landschaftsschutzgebiet)

 

Der Bestand wurde gar nicht mehr weiter untersucht. Maßstab war und ist immer das Flugfeld und nicht die anderen Standorte.

Derzeit wird über ein Investitionsvolumen von ca. 450 Mio gesprochen, hierin ist aber bei weitem nicht alles berücksichtigt, so dass diese Investition am Ende des Tages bei 700 bis 800 Mio€ stehen wird ( bei linearer Hochrechnung der Kostensteigerung von 35% zwischen 2012 und 2016 auf das Jahr 2025). Auch die Investitionen, die für die bestehenden Häuser in den nächsten Jahren

bis zum Jahr 2024/25 anstehen, sind in keiner Kostenbetrachtung berücksichtigt.

 

FAZIT

Diese Darstellung macht sichtbar, dass wesentliche, für eine seriöse Entscheidungsfindung notwendigen Daten, nicht berücksichtigt wurden.

Es gibt keine ganzheitliche Kostenbetrachtung.

 

ABLAUF DER ENTSCHEIDUNGSFINDUNG

Der Kreistag hat seine Verantwortung für die medizinische Versorgung der Bürger, im Jahr 2006 an den Klinikverbund Südwest übertragen.

Der Klinikverbund wird als Unternehmen geführt und ist entsprechend strukturiert.

Die Landräte von Böblingen und Calw wurden vom Kreistag als Aufsichtsratsvorsitzende bestellt. Damit ist folgender Entscheidungsablauf möglich und praktiziert worden:

 

Der Aufsichtsratsvorsitzende schlägt den Bau einer Großklinik auf dem Flugfeld vor.

Er begründet dies mit der Aussicht, damit Kosten für die medizinische Versorgung der Bürger zu senken.

Der Kreistag entscheidet sich mehrheitlich für den Bau der Klinik und beauftragt  den Landrat mit der Umsetzung des Projektes.

Hinweise aus der Bürgerschaft auf eklatante Planungsfehler werden ignoriert.

Beispiel Schwesternwohnheim:

Die jetzt mögliche Unterbringung von 500 Mitarbeitern in Böblingen+Sindelfingen ist im Neubaukonzept nicht vorgesehen.

Der Landrat erklärt die Diskussion in der Standortfrage für beendet.Basta!

Der Kreistag entscheidet auf Antrag des Aufsichtsratsvorsitzenden einstimmig

„Klinikgeschäftsführer handeln eigenständig“ (siehe SZ/BZ vom 16.!!.2016).

Das bedeutet, dass die Geschäftsführer über unsere Steuergelder frei verfügen können.

Damit haben unsere 84 Mitglieder des Kreistages ihre vom Gesetzgeber vorgesehene Kontrollfunktion aufgegeben.

 

Die Stadt Sindelfingen ist aus dem Klinikverbund Südwest ausgestiegen und hat unser Krankenhaus an die Firma „Klinikverbund Südwest“ verpachtet.

Das jetzige Medizinkonzept sieht die Schließung der Kliniken in Böblingen und Sindelfingen vor.

Frage:

Kann der Kreistag das städtische  Krankenhaus schließen?

Kann ein Mieter entscheiden, was der Eigentümer mit seinem Haus macht?

 

Wir setzen uns ein für ein modernes, zukunftsfähiges und finanzierbares Medizinkonzept, dass den Menschen in den Mittelpunkt stellt.

 

Wir wollen eine ganzheitliche, durchgängige Gesundheitsversorgung unter Einbeziehung der beiden vorhandenen Standorte.

 

Unsere Bitte an sie:

Fassen sie den folgenden Beschluss

„UNSERE KRANKENHÄUSER IN BÖBLINGEN+SINDELFINGEN WERDEN ERHALTEN“

Sollte es für diesen Beschluss keine Mehrheit geben, fordern wir sie auf, einer Bürgerbefragung mit anschließendem Bürgerentscheid zuzustimmen.

Das wäre gelebte Demokratie.

In diesem Sinne freuen wir uns auf eine weitere gute Verständigung .

 

Gez. Peter Brozio und Albrecht Schlenker